Let your eyes laugh!
Manche Menschen können es einfach nicht, vielleicht wollen sie aber auch nicht. Egal, ob überschwänglich fröhlich oder tief betrübt, ihre Augen verraten nichts. Wie zwei blanke Knöpfe starren sie dem Gegenüber ins Gesicht und lassen nicht den Hauch einer Gefühlsregung erahnen. Manche bezeichnet so was als cooles Pokerface. Von mir aus.
Habt ihr schon mal eine fremde Person auf der Straße angelächelt – ohne jegliche Flirtabsichten versteht sich. Die Reaktionen auf solche spontanen, freundlichen Gesten sind – zumindest meiner Erfahrung nach – eine Mischung aus purer Überraschung kombiniert mit ehrlicher Freude und einer ordentlich Portion Unsicherheit. Als ob man etwas getan hätte, was völlig abwegig wäre, aber dennoch zur Freude des Gegenübers führt. Was würde ich darum geben, die Gedanken des „Be-Lächelten“ (im positiven Sinne) lesen zu können. Auch wenn ich das in den meisten Fällen nicht erfahren werde, was diesem Menschen in jenem Moment durch den Kopf geht, halte ich mich an dem Zitat von Mutter Teresa fest: „Wir werden nie wissen, wie viel Gutes ein einfaches Lächeln vollbringen kann“
Doch auch mit mir selbst macht diese winzige und doch wertvolle Geste eine Menge: Es fühlt sich gut an, vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass sich der mit einem Lächeln Beschenkte darüber freut. Im besten Fall ergeben sich Situationen, die das folgende chinesische Sprichwort beschreibt: Es kann nur dann ein Lächeln aus dem Spiegel schauen, wenn ein Lächelnder hineinschaut.
Ok, es gibt weitere Sprichworte, wie das weltberühmte Zitat von Charlie Chaplin: „Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag“ – und tiefsinnige Sprüche wie der von Christian Morgenstern: „Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.“ Nicht zu vergessen, dass ein Lächeln schlicht entwaffnet wirken kann. Doch hinter der Mimik steckt noch soviel mehr!
Babys lernen Sprache zu verstehen, indem sie damit beginnen, in den Gesichtern der Personen zu „lesen“, die ihnen begegnen. Sie interpretieren deren Mimik und bilden im Gehirn passende Kategorien zu den einzelnen Gesichtsausdrücken. Schon ein vier Monate altes Kind ist in der Lage, die hochgezogene, gekräuselte Stirn seiner Mutter als Ausdruck der Missbilligung zu deuten. Ein Lächeln hingegen ist ein positives Signal, welches Wohlwollen und Freude ausdrückt. (Quelle: www.verhaltenspsychologie.com). Babys unterscheiden anhand der Mimik also sozusagen zwischen „good or bad Guy“, bringt es der Kinderarzt Prof. Dr. Klaus Deichmann auf den Punkt.
Fazit: Ein Lächeln macht die Welt schöner. Aber wie machen denn nun wir die Welt schöner, wenn wir unser mehr oder minder zauberhaftes Lächeln unter den Alltagsmasken verbergen. Ganz einfach. Das Motto lautet ab sofort: Let your eyes laugh – lasst eure Augen lachen. Wir schenken uns gegenseitig doch ohnehin schon zu wenig Nächstenliebe. Wer braucht da noch ein kalkulierendes Pokerface. Vor allem in Zeiten, in denen Masken unseren Gemütszustand verschleiern. (auch das kann manchmal hilfreich sein.) Lacht mir euren Augen. Die Frau an der Supermarktkasse wird es auch danken, wenn sie in freundliche Augen blickt. Getreu dem Motto: „Unsere Augen lügen nicht: sie sind Fenster zur Seele. Sie zeigen die Wahrheit, ganz egal welche Maske wir aufsetzen.“ (Autor unbekannt)